Dem freiberuflichen Konferenzdolmetscher werden in der Wahl seines Berufswohnsitzes keine Grenzen gesetzt − ob Berlin, Frankfurt, Peking oder Buenos Aires, das bleibt allein ihm überlassen. Warum also, wollte ich wissen, haben sich die Mitglieder der Stuttgart-Dolmetscher ausgerechnet für diese Stadt entschieden? Und was ist ein Berufswohnsitz überhaupt? Das erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag.
Der Berufswohnsitz lässt sich am besten durch einen Vergleich erklären. Er ist ähnlich wie ein Unternehmenssitz, denn er ist maßgeblich für das primäre Einsatzgebiet sowie für die Kalkulation der Reisekosten für Ferneinsätze des Dolmetschers. Außerdem muss er nicht unbedingt mit dem Wohnort des Dolmetschers übereinstimmen.
Eine Besonderheit des Berufswohnsitzes besteht allerdings darin, dass der Dolmetscher dort keine geschäftlichen Räumlichkeiten, keine Adresse, nicht einmal einen Briefkasten haben muss. Er muss dort weder gemeldet, noch in irgendeinem Register eingetragen sein. Es reicht, wenn er diesen Berufswohnsitz als den Mittel- und Ausgangspunkt seiner geschäftlichen Aktivitäten betrachtet.
Aber nun zurück zur eigentlichen Frage: Warum Stuttgart als Berufswohnsitz, wenn einem die ganze Welt offen stehen würde?
„Stuttgart ist eine schöne Metropole“, sagt Cornelia Oppitz, „und in der heimischen Industrie findet man interessante Aufgaben für den Beruf.“ Das sieht Martina Theimer auch so: „Der Mittelstand in Stuttgart sorgt für eine gute Auftragslage und spannende Aufträge. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.“
Sabine Kreuzpaintner hatte ihre ersten Dolmetschaufträge in Stuttgart und hat es als „Wink des Schicksals“ interpretiert. „Es hat sich als gute Wahl erwiesen – nicht nur, weil in der Region selbst viele Unternehmen mit Dolmetschbedarf sitzen, sondern weil man von Stuttgart aus ganz Baden-Württemberg abdecken kann“, ergänzt sie und ich kann ihr an dieser Stelle nur zustimmen.
Für Nathalie Luthner und Ann-Christin Pitz waren insbesondere die interessanten Aufträge im technischen Bereich maßgeblich für ihre Entscheidung. „Im Studium hatte ich Technik als Sachfach und in diesem Bereich wollte ich arbeiten“, sagt Ann-Christin Pitz.
„Die Entscheidung [für Stuttgart] hat sich für mich bewährt“, erzählt Valeria Armiento, „denn aus den zahlreichen Geschäftskontakten, die ich in Stuttgart bereits vor dem Studium knüpfen konnte, sind einige sehr gute und erfolgreiche Kooperationen entstanden, die bis heute noch bestehen.“
Und es ist eben die vielseitige, spannende und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Industrie und dem Mittelstand, die diesen Standort zum idealen Berufswohnsitz für die Stuttgart-Dolmetscher macht.